Tiefkühlkost

Tiefkühlkost feiert runden Geburtstag: So lange gibt es sie schon

Der heutige „Tag der Tiefkühlkost“ erinnert an die Einführung der ersten Tiefkühlprodukte. Dieses Jahr ist es ein beachtliches rundes Jubiläum.

Heute vor 90 Jahren hatte die Tiefkühlkost ihre Geburtsstunde: In einem kleinen Lebensmittelgeschäft in den USA konnte man am 6. März 1930 zum ersten Mal tiefgekühlte Produkte kaufen. Möglich machte dies eine Entdeckung, die zu den größten Innovationen in Sachen Haltbarmachung von Lebensmitteln in der Neuzeit zählt: Die Schockfrostung. Bei dieser schonenden Form der Konservierung wird ein Lebensmittel in sehr kurzer Zeit auf Tiefkühltemperatur heruntergekühlt.

Birdseye: Entdecker der Tiefkühlkost

Als Erfinder der Tiefkühlkost gilt der Amerikaner Clarence Birdseye. In den Jahren 1915 bis 1922 unternahm der Meeresbiologe mehrere Forschungsreisen nach Labrador und Neufundland in Kanada. Dort beobachtete er die einheimischen Inuit dabei, wie sie ihre frischen Lebensmittel einfroren: Ihren frischen Fang oder die gerade erlegte Beute hängten sie dazu in den eisigen, bis zu minus 45 Grad Celsius kalten Wind. Schon in kürzester Zeit waren Fisch und Fleisch tiefgefroren. Die so tiefgekühlten Lebensmittel hielten den ganzen Winter über und schmeckten nach dem Auftauen auch nach Wochen und Monaten noch genauso frisch wie gerade erst frisch gefangen oder erlegt.

Lebensmittel auf diese Art und Weise ohne Geschmacks- oder Qualitätsverlust für einen längeren Zeitraum haltbar zu machen, faszinierte Birdseye. Mit sieben Dollar Startkapital erstand er sein für die Erfindung der Tiefkühlung benötigtes Equipment bestehend aus Eis, Salz und einem Ventilator mit Elektroantrieb. Mit diesen geringen Mitteln tüftelte er so lange, bis daraus die erste Schockgefrieranlage entstand. Mit dieser gelang es ihm erstmals ganze Fische, Fischfilets, Gemüse, Fleisch und andere Lebensmittel innerhalb kürzester Zeit schonend tiefzukühlen – so wie in der eisigen Kälte Neufundlands.

Die ersten Lebensmittel, die es tiefgekühlt zu kaufen gab, waren Gemüse, Obst und Fisch.
Die ersten Lebensmittel, die es tiefgekühlt zu kaufen gab, waren Gemüse, Obst und Fisch. Foto: New Africa – stock.adobe.com

Schockfrosten: Schonende Art der Konservierung

Die Vorteile des Schockgefrierens:

  • Zwischen den Zellwänden bilden sich nur sehr kleine Eiskristalle. Die Zellstruktur des Lebensmittels wird nicht beschädigt, die Zellen bleiben intakt. Dadurch bleiben Textur und Geschmack erhalten.
  • Wichtige Inhaltstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe werden erhalten.
  • Der Zellstoffwechsel wird gestoppt. Mikroorganismen können sich so nicht mehr vermehren und tiefgefrorene Lebensmittel bleiben hygienisch einwandfrei und sehr lange haltbar.

Das Schockfrosten gilt bis heute als schonendste Art der Konservierung. Sie erfolgt rein durch die Kälte.

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Erste TK-Lebensmittel in Deutschland

In Deutschland begann die Geschichte der Tiefkühlkost erst etwas später: 25 Jahre nach dem Erstverkauf in den USA wurden im Jahr 1955 erstmals Tiefkühlprodukte, nämlich TK-Fisch und TK-Gemüse, auf der Lebensmittelmesse Anuga in Köln einem breiten Fachpublikum aus dem Handel vorgestellt.

1960 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühlkost noch bei durchschnittlich 800 Gramm. Heute sind es über 46 Kilogramm, wie das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) mitteilt. Bundesweit bieten die Supermärkte den Verbraucher:innen in ihren Tiefkühltruhen mehr als 17.000 gefrorene Artikel an, so das dti. Tiefkühlprodukte finden sich in so gut wie jedem Haushalt (97,5 Prozent).

– TK-Kult Florida-Eis: Wie es in Spandau hergestellt wird, liest du hier. –

Tag der Tiefkühlkost am 6. März

Auf die Geschichte und heutige Bedeutung von Tiefkühlkost wird jedes Jahr am 6. März hingewiesen. Diesen „Frozen Food Day“ rief im Jahr 1984 der damalige US-amerikanische Präsident Ronald Regan ins Leben. In Deutschland heißt er „Tag der Tiefkühlkost“.

Mit Informationen von: dti

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